Damit die Schülerinnen und Schüler die Winterlandschaft im alpinen Gelände in vollen Zügen genießen können, gibt es ein paar Tipps und Regeln. Viele Bundesländer weisen über Erlasse oder Vorschriften darauf hin, dass die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld einer Schneeexkursion mit den Regeln der Fachverbände vertraut gemacht werden sollen (vgl. HKM, 2016, S.14; KWMBL, 2010, S. 206; UKBW, o.J., S. 9). Im Allgemeinen wird dabei auf die FIS-Regeln verwiesen, die als generelle Verhaltensregeln seit Jahren vom Internationalen Skiverband herausgegeben und unterstützt werden (vgl. FIS, 2002 bzw. in der „Kidz“-Version FIS, 2010). Für unsere Skifahrten haben wir in Anlehnung an diese FIS-Regeln die WIMASU-Skiregeln zusammengestellt und mit Grafiken ergänzt, die wir zur Einführung der Skiregeln verwenden.
Die Skiregeln als pdf downloaden
Methodik
Neben dem klassischen mit vielen Witzen gewürzten ca. 45-minütigen Lehrerfrontalvortrag (pptx) ist es denkbar, die Regeln auswendig lernen zu lassen, um danach eine Lernkontrolle zu schreiben.
Alternativ dazu gibt es die Möglichkeit, die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen aufzuteilen. Jede Gruppe erhält eine Regelkarte und muss damit einen maximal eine Minute dauernden Minisketch überlegen, um die Regeln darzustellen. Dabei sollte die Regel ohne Ton pantomimisch dargestellt werden.
Ist uns das zu viel Theater, geben wir die Regeln auf einem A4-Blatt ohne Text aus (docx). Der Arbeitsauftrag lautet dann, einen Titel für jede Regel zu finden. Im Plenum werden die Ideen anschließend vorgestellt und mit den „wahren“ FIS-Regeln verglichen.
Die WIMASU-Skiregeln liegen euch digital vor. Nutzt die Möglichkeit und lasst eure Schülerinnen und Schülern das digitale Material auf ihr Smartphone laden. Dabei können sie sich die Regeln individuell am Smartphone angucken, sodass nicht die Regeln für alle ausgedruckt werden müssen.
Egal wie – wir wünschen viel Spaß mit den WIMASU-Skiregeln, die natürlich gerne auch schulspezifisch umbenannt werden dürfen.
Die 12 WIMASU-Ski- und Snowboardregeln
1. Nimm Rücksicht auf andere.
Und damit meinen wir immer und alle: Freunde, Nicht-Freunde, Skifahrer, Snowboarderinnen, Tiere und Pflanzen.
2. Beherrsche deine Geschwindigkeit und Fahrweise.
Passe deine Geschwindigkeit insbesondere an das Gelände (z. B. Kanten, steile oder flache Pisten), den Schnee (z. B. Tiefschnee oder eisige Pisten), das Wetter (z. B. Nebel oder Sonnenschein) und an den Verkehr auf der Piste (z. B. viele Personen kurz vor Liftschluss) an.
3. Fahre immer mit genügend Abstand zu anderen.
Das gilt insbesondere für schnellere FahrerInnen, z. B. beim Überholen, die ihre Fahrspur so wählen sollten, dass davor fahrende langsamere Fahrerinnen und Fahrer nicht gefährdet werden.
4. Schau nach oben beim Anfahren und Einfahren in Hänge.
Nach einer kurzen Pause oder wenn du von der Seite in einen Hang einfährst, solltest du den von oben auf der Piste kommenden Skifahrerinnen und Skifahrern Vorfahrt gewähren.
5. Halte nur an übersichtlichen Stellen an.
Wenn möglich solltest du nicht an engen oder versteckten Stellen stehen bleiben. Bei Stürzen versuche dich oder deine gestürzten Freunde oder Freundinnen schnell an eine übersichtliche Stelle zu bringen.
6. Halte unterhalb von Gruppen.
So kann sich eine Gruppe gut aufstellen und es kommt nicht zu Unfällen.
7. Steige nur am Pistenrand auf oder ab.
Das gilt insbesondere, wenn du zu Fuß oder mit Tourenskiern unterwegs bist. Nutze, wenn möglich, Wanderwege abseits der Piste und achte auf alpine Gefahren!
8. Beachte die Pistenmarkierungen und Schilder.
Eine Übersicht über die Markierung von Pisten (wikipedia.org/wiki/Skipiste) und von Pistenschildern findest du z. B. unter sitour.de/…/Bergbahnkatalog_2013.pdf
9. Sei ein Retter oder eine Retterin.
Helft euch bei Problemen gegenseitig und traut euch auch, Fremden Erste Hilfe zu leisten. Oft reicht dazu schon eine freundliche Nachfrage und ein Telefon.
10. Sei vorbereitet auf den Skitag. Die Liste ist nicht lang: Helm, Handschuhe, Brille, Liftkarte, Skischuhe, Ski, Sonnencreme? Natürlich gehört ein bisschen Fitness und Aufwärmen (z. B. Elefantenwaschen) mit zum Skitag.
11. Vergiss den Spaß nicht.
Wuhuuuuu… youtu.be/zLvR5NiCPb0
12. Iss niemals gelben Schnee.
Literatur
Hessisches Kultusministerium (HKM) (2016). Verwaltungsvorschriften für die Aufsicht im Schulsport (Sporterlass) vom 5.10.2016. Zugriff am 02.01.2018 unter https://kultusministerium.hessen.de/sites/default/files/media/hkm/verwaltungsvorschriften_fuer_die_aufsicht_im_schulsport_sporterlass_vom_5.10.2016_0.pdf
Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus (KWMBl.) (2010). Durchführungshinweise zu Schülerfahrten Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus vom 9. Juli 2010 (Amtsblatt 2010/15). Zugriff am 02.01.2018 unter https://www.verkuendung-bayern.de/files/kwmbl/2010/15/kwmbl-2010-15.pdf#page=16
Unfallkasse Baden-Württemberg (UKBW) (o. J.) Hinweise zur Planung und Durchführung von Schneesportveranstaltungen für baden-württembergische Schulen. Zugriff am 02.01.2018 unter http://www.ukbw.de/fileadmin/media/dokumente/Sicherheit___Gesundheit/betriebsart/schulen/Broschuere_Schneesport___3_.pdf
Federation International de Ski (FIS) (2010). 10 FIS Verhaltensregeln für Skifahrer und Snowboarder. FIS Snowkidz. Zugriff am 02.01.2018 unter http://www.fis-ski.com/mm/Document/documentlibrary/Administrative/02/04/29/10FISRulesofConduct-German-A0_Neutral.pdf bzw. auf Deutsch: https://www.oesv.at/media/media_vereinsservice/media_fisregeln/fis-verhaltensregeln.pdf
Federation Internationale de Ski (2002). 10 FIS Rules for Conduct. FIS environmental rules. Zugriff am 02.01.2018 unter http://www.fis-ski.com/mm/Document/documentlibrary/Administrative/04/22/77/10fisrulesforconductandenvironment_02.08.2016_English.pdf
Die Autoren
Janes Veit und Christoph Walther
Impressum
Dieses Dokument korrekt zitieren:
Veit, J. & Walther, Ch. (2018) WIMASU-Ski- und Snowboardregeln. Zugriff am 01.11.2024 unter https://wimasu.de/ski-snowboard-regeln/
Illustrationen/Grafiken: Nao Matsuyama, Julia Schäfer
Herausgeber: Christoph Walther & Janes Veit
Lektorat: K. Heinz; L. Boe