Verwendung geschlechtersensibler Sprache

Verwendung geschlechtersensibler Sprache

Wir bei WIMASU möchten eine geschlechtersensible und inklusive Sprache verwenden, die niemanden ausgrenzt, sondern alle wertschätzt. Zukünftig sollen alle Projekte nach diesem Leitbild verfasst und ältere Texte überarbeitet werden. Wenn ihr vor der nächsten Hausarbeit oder einem Stundenentwurf steht, holt euch hier noch ein paar Tipps & Tricks ab, wie geschlechtersensible Sprache unkompliziert anzuwenden ist.

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Unsere Tipps und Tricks

1. Benutzt den Plural!

Die Verwendung der Pluralform in Relativsätzen macht euren Satz um einiges schlanker, da ihr die spezifischen Personenbezüge (die/der, ihr/sein) umgeht.

Ein Beispiel: „Lehrerinnen und Lehrer, die ihren Unterricht vorbereiten, haben es leichter.“

Statt: „Die Lehrerin oder der Lehrer, die oder der ihren oder seinen Unterricht vorbereitet, hat es leichter.“

2. Vermeidet Geschlechtsbezüge!

Eine einfachere Lesbarkeit kann erreicht werden, wenn ihr auf geschlechtsbezogene Begriffe verzichtet. Statt die Lehrerin bzw. der Lehrer könnt ihr die Lehrkraft schreiben. Das funktioniert natürlich auch im Plural: Statt Lehrerinnen und Lehrer schreibt ihr Lehrkräfte.

Hier noch weitere Begriffe ohne Geschlechtsbezug, die in euren Texten Verwendung finden könnten:
das Mitglied, die Person, die Lernenden, die Lehrenden, die Spielenden, die Schulleitung, die Anwesenden, die Beobachtenden, die Teilnehmenden, die Beratenden, die Beauftragten

3. Wer statt er!

Mit einer einfachen Satzumstellung umgeht ihr komplizierte Mammutsätze. Ein Beispiel:
„Wer den Ball hat, läuft zur Grundlinie.“
Statt: „Der Schüler bzw. die Schülerin, der bzw. die den Ball hat, läuft zur Grundlinie.“

4. Partnerarbeit! Und was machen die Mädchen?

Der häufig verwendete Begriff Partnerarbeit meint streng genommen nur die männlichen Vertreter einer Klasse. Die Begriffe Zweierarbeit, Tandemarbeit oder Paararbeit können euch helfen, auch die Mädchen anzusprechen!

 5. Das weiß doch jeder!

Hier hat sich, fast unbemerkt, die männliche Form eingeschlichen! Aber es gibt eine einfache Lösung:
Statt jeder schreibt ihr alle oder jede und jeder.
Statt keiner schreibt ihr niemand.

 6. Schafft Abwechslung!

Es ist sinnvoll, beide Geschlechter zu nennen (Schülerinnen und Schüler). Wenn dies in einem Text jedoch zu häufig passiert, geht die eigentliche Botschaft schnell verloren und die Leserinnen und Leser werden verschreckt. Daher ist es hilfreich, wenn ihr Abwechslung schafft! Die folgende Tabelle zeigt einige Synonyme auf, die ihr statt der typischen Verwendung Schülerinnen und Schüler oder Lehrerinnen und Lehrer verwenden könnt.

Probiert statt… auch mal…

Schülerinnen und Schüler

Spielerinnen und Spieler,
die Klasse,
die Kinder,
die Spielenden,
die Lernenden,
die Personen,
die Klassenmitglieder,
die Teammitglieder,
die Teilnehmenden,
Akteurinnen und Akteure,
die Handelnden,
die Agierenden

Lehrerin oder Lehrer

Lehrkraft,
Lehrperson,
der oder die Lehrende,
das Lehrpersonal

Partnerin oder Partner

Gegenüber,
Mitspielerin oder Mitspieler,
Teammitglied

Expertin oder Experte

Fachperson,
Fachkraft

Expertenwissen

Expertise,
Fachwissen

Anfängerin oder Anfänger

Unerfahrene,
Personen ohne Vorkenntnisse,
Lernende ohne Vorerfahrung

Mannschaft

Team
Gruppe

Literaturempfehlungen

Eichhoff-Cyrus, K. (2004): Adam, Eva und die Sprache. Beiträge zur Geschlechterforschung. Duden, Mannheim.

Pusch, L. (1984): Das Deutsche als Männersprache. Suhrkamp, Frankfurt am Main.

Steinhauer, A., Diewald, G. (2017): Richtig gendern: Wie sie angemessen und verständlich schreiben. Duden, Berlin.

Websiteempfehlungen
https://geschicktgendern.de
Ein empfehlenswerter Leitfaden mit “ÜberzeuGENDEReSprache

Der Autor

Leif Boe is een Jung vun de Küst. Nordseeküst. Wenn er nicht am Deich sitzt und Schafe zählt, lektoriert er mit Vergnügen die Wimasu-Texte. Zudem studiert er Sport und Deutsch auf Lehramt.

Impressum

Dieses Dokument korrekt zitieren:

Boe, L. (2018) Hinweise zur Verwendung geschlechtersensibler Sprache. Zugriff am 21.11.2024 unter https://wimasu.de/gender/

Illustrationen/Grafiken: Nao Matsuyama, Julia Schäfer
Herausgeber: Christoph Walther & Janes Veit

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