Simon klärt in dieser Reihe was Roundnet ausmacht und wie es sich gewinnbringend im Sportunterricht der Sekundarstufe I und II umsetzten lässt.
- Wie können wir Roundnet im Sportunterricht spielen, obwohl unsere Schule kein Roundnet-Equipment besitzt?
- Wie spielen wir mit größeren Lerngruppen Roundnet, wenn wir nur wenig Raum zur Verfügung haben?
- Wie sorgen wir trotz hoher koordinativer Anforderungen und vorherrschender Heterogenität für ein spannendes Spiel, das uns Spaß bereitet?
Roundnet – Die Spielidee
Falls du noch nie von Roundnet gehört hast, hier die Spielidee:
Roundnet ist ein Rückschlagspiel, das in mancher Hinsicht dem Beachvolleyball ähnelt. Die Spielidee des Spiels besteht darin, den Ball volley so in ein gespanntes Rundnetz (engl. „Roundnet“) zu spielen, dass er nach dem Netzkontakt auf den Boden springt bzw. fällt. Das andere Team hat die Aufgabe, diese Bodenberührung zu verhindern und muss nun per Rückschlag ebenfalls versuchen, den Ball via Netzberührung auf den Boden zu befördern.
Das Unterrichtsvorhaben
Der Grundgedanke der Reihe besteht darin, die vermeintlichen Schwierigkeiten hinsichtlich der Praktikabilität des Spiels im Schulsport durch die Lernenden selbst lösen zu lassen. Die Schüler:innen finden auf explorative und experimentierende Art und Weise Möglichkeiten, Roundnet auch ohne Original-Equipment zu spielen und passen Spielregeln gemeinsam an ihre eigene Spielvariante an (Stunde 1) (vgl. Reihenziel: Spielentwicklung; Walther & Wibowo, 2021). Die zu Beginn auftretenden technischen sowie taktischen Spielprobleme (z.B. Aufschlag, Ballannahme, Zuspiel, Schlag, Gewöhnung an den 360°-Charakter) werden durch vereinfachende Spielformen (Stunde 2) und im Anschluss daran durch das eigenständige Entwickeln und Erproben von Pro- und Handicaps (vgl. Stallmann 2016; oder „Erleichterungs- bzw. Erschwerungsregeln“ vgl. Achtergarde S. 502) gelöst und reflektiert (Stunde 3 & 4). Zentrales Ziel dieser beiden Stunden bleibt die Ermöglichung eines spannenden Sportspiels für alle Beteiligten, sodass die Schüler:innen das Problem der Leistungsheterogenität durch selbst entwickelte Möglichkeiten zur Differenzierung lösen.