WIMASUBurgball

Burgball im Sportunterricht

Sie kamen, bauten und eroberten

Ein weiteres Lauf- und Fangspiel aus der Reihe “Spielehighlights” ist “Burgball”.

Material: Alle sich im Geräteraum befindlichen Geräte und Matten. Von jedem verwendeten Gerät müssen gleich viele vorhanden sein, damit sie fair verteilt werden können und jedes Team die gleiche Anzahl erhält. Ich gebe die mögliche Anzahl der verschiedenen Geräte zuvor bekannt, bin aber ansprechbar bei neuen Ideen (wie dem Einsatz eines Mattenwagen als rollender Vorstoßwagen mit Mattensicherung). Mindestens zehn Softbälle sind notwendig.

Spielidee: Es treten zwei Teams gegeneinander an. Die Größe des Teams hängt von der Größe der Halle und der Anzahl der Softbälle ab. Empfohlen wird eine Maximalgröße von fünfzehn SchülerInnen pro Team. Vor dem eigentlichen Spiel baut jedes Team eine Burg, die schwer eingenommen werden kann und viel Schutz bietet vor den gegnerischen AngreiferInnen. Nachdem die Teams ihre Burgen gebaut haben, wofür mindestens fünfzehn Minuten eingeplant werden sollten, erhalten beide Teams je zwei Softbälle für sich. Die restlichen Softbälle liegen im freien Raum genau in der Mitte der Halle. Das Spiel beginnt, wenn beide Teams sich in ihren Burgen befinden, mit einem Pfiff. Dann dürfen die Teams ihre Burgen verlassen und versuchen die restlichen Bälle zu erobern.

Getroffene SpielerInnen müssen das Feld verlassen und sich ohne weiteres Eingreifen in eine festgelegte Zone (z. B. eine Bank) begeben. Die festgelegte Zone ist wichtig, da es recht heiß hergehen kann. Es gewinnt das Team, welches die/den letzte(n) SpielerIn auf dem Feld der beiden Burgen hat.

Kopf- und Weichteiltreffer zählen nicht. Es zählen nur direkte Treffer. Mit dem Ball darf gelaufen werden. Der Ball darf nicht mit dem Fuß geschossen werden. Abpraller zählen nicht.

Sicherheit: Da die Aufbauten sehr individuell und kreativ sind, muss von der Sportfachkraft während des Aufbaus und des Spiels darauf geachtet werden, dass von den Burgen keine Gefahr ausgeht (mögliches Umfallen, Quetschen, Stolperfallen etc.).

Aufbaugrafik Burgball

In einer Doppelstunde können zwei (bei schnellen Teams bis zu drei) Spiele durchgeführt werden. Vor jeder Runde muss Zeit für die entstehende Taktikbesprechung der einzelnen Teams eingeplant werden.

Für das Aufräumen müssen mindestens 15 Minuten, wenn nicht mehr, eingeplant werden. Besonders bemerkenswert ist die Phase nach dem ersten Spiel, in der ich gerne auch mal zehn Minuten Zeit gebe für neue taktische Besprechungen und Umbauten an der eigenen Burg.

Burgball-Variationen:

  • Jede/r Getroffene kann wieder am Spiel teilnehmen, wenn der/die AbwerferIn abgeworfen wird (Zombieballversion).
  • Jedes Team erhält einen Schatz, der nach Erobern der Burg verspeist oder geteilt werden darf (z. B. Gummibärchen).
  • Jedes Team ernennt eine Prinzessin oder einen Prinzen sowie einen Ritter bzw. Ritterin. Sollte die Prinzessin/der Prinz getroffen werden, ist das Spiel sofort verloren. Der/die RitterIn ist unsterblich und kann auch bei Treffern einfach weiterspielen. Nur die Sportfachkraft kennt die Spielrollen und beendet das Spiel im Falle eines Treffers des Prinzen oder der Prinzessin.
  • Abpraller zählen als Treffer.
  • Verschiedene Softbälle wie Softrugby, Softwürfel…

Ich mach es immer so, dass jede/r Spieler/in drei Bändel als “Leben” umhat. Wenn man getroffen wird, muss ein Band abgeben werden. Anschließend wird mit einem Lebensband weniger weitergespielt. Wenn man keine Leben mehr hat, ist man als „Geist“ weiterhin für das Team im Spiel unterwegs. Als „Geist“ darf um Bälle für das eigene Team gekämpft werden, aber niemand kann von „Geistern“ abgeworfen werden. Um Lebensbändchen zurück zu gewinnen, muss man die gegnerische Burg berühren und zurück ins eigene Feld laufen, ohne dass man getroffen wird.
So sind immer alle aktiv im Team und niemand ist nur am “Zuschauen”. Ergänzt werden kann das Spiel durch einen in der gegnerischen Burg versteckten „Schatz“, der erobert werden muss.
Je nach Tagesstimmung der Kids gibt´s manchmal schon auch Streit in der Hitze des Gefechts. Eine ideale Möglichkeit, das Einhalten von Regeln und das Miteinander im Gegeneinander auf die Probe zu stellen.

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Der Autor

Autor-tom-mittelbachTom Mittelbach, ehemaliger Streetworker, arbeitet seit nun bald zehn Jahren als Fachlehrer Sport, Technik und Ethik. Er ist in der Lehrerfortbildung im Bereich Sport tätig, zudem ist er als Experte für die Großgruppenmethoden barcamp im Ländle unterwegs. Persönlich fährt er gerne Mountainbike und tritt auch beim Triathlon an. Ideen veröffentlicht er auf seiner Website: tommittelbach.org

Illustration: Nao Matsuyama
Herausgeber: Christoph Walther & Janes Veit

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