Einen Sitzplan gibt es in der Turnhalle nicht, daher müssen schnell alle Namen gelernt werden. Die Schüler fühlen sich gewertschätzt und die Ansprache von Einzelnen gelingt viel leichter, wenn man den Schüler beim Namen nennt. Namenschilder helfen nur bedingt weiter, werden von Schülern gerne zum Witz vertauscht oder ganz vergessen, daher verlasse ich mich auf mein Gedächtnis.
- Die Namen von der Liste bereits vorher einprägen oder ganz auswendig lernen, hilft schon in der ersten Stunde zu wissen, wen man vor sich hat.
- Eine “Namensrunde” machen: Im Sitzkreis sagt jeder seinen Namen und ich versuche mir so viele wie möglich einzuprägen, dabei wiederhole ich im Kopf immer wieder die bereits gesagten Namen. Ein zusätzlich gesagtes Hobby, Spitzname oder ein Adjektiv mit den gleichen Anfangsbuchstaben helfen zusätzlich den Namen im Gedächtnis zu verankern. Zum Abschluss der “Namensrunde” versuche ich aus dem Gedächtnis alle Namen aufzusagen, meistens klappt es :-). In der nächsten Woche muss ich oft die Namensrunde erneut durchführen.
- Namensfangen spielen: Alle Schülerinnen und Schüler bewegen sich durch die Halle. In der Halle sind je nach Gruppengröße 3-7 Fänger markiert mit Parteibändern unterwegs. Gefangene Schüler setzen sich hin. Wer nicht mehr Fänger sein möchte ernennt einen neuen Fänger. Befreien kann nur ich, indem ich umherlaufe und durch Nennen des Namens gefangene Schüler erlöse.
- Namensball spielen: In der Klasse wird ein Ball unter Nennung des Adressatennamens von Schüler zu Schüler geworfen. Jeder merkt sich von wem der Ball kam und wohin er geworfen wurde. Ziel ist es, dass der Ball nicht auf den Boden fällt und alle Klassenmitglieder einmal den Ball erhalten haben bis der Ball zur Startperson zurückkehrt. Nach und Nach können immer mehr Bälle in den Kreislauf gebracht werden. Die Bälle dürfen niemals gleichzeitig bei einer Person sein, keine Person darf ausgelassen werden bzw. darf die Reihenfolge der Ballempfänger nicht geändert werden. Fortgeschrittene Klassen können beim werfen der Bälle durcheinander laufen. Werden die Regeln nicht eingehalten bzw. können nicht eingehalten werden ist der Versuch zu beenden. Ziel der Klasse sollte es sein möglichst viele Bälle in Bewegung zu halten.
- Speeddating spielen: Bietet sich an, wenn sich die Schüler auch untereinander bisher wenig kennen. Auf Kommando treffen sich immer zwei Schüler begrüßen einander, nennen sich gegenseitig beim Namen und reden miteinander über vorgegebene Themen und/oder lösen eine Bewegungsaufgabe:
– Machen Armdrücken – Thema: Lieblingsessen
– Lehnen sich Rücken an Rücken/Seite an Seite – Thema: Haustier
– Sitzen Rücken an Rücken – Thema: Erwartungen an den Sportunterricht
Abschließend wird eine Plenumsrunde mit den spannenden Neuigkeiten über die Klassenkameraden durchgeführt. Als Lehrkraft macht man natürlich mit und lernt die Namen. - Das Vorstellbild: Jeder zeichnet sich auf ein A4-Blatt bei seiner Lieblingssportart. Anschließend erzählt man seinem Nachbarn etwas über das Bild und natürlich den eigenen Namen. In einer Plenumsrunde stellt jeder seinen Nachbarn anhand des Bildes vor.
- Kontinuum – Zunächst werden die beiden Pole festgelegt. In kleinen Räumen nehme ich gegenüberliegende Wände, in der Halle stelle ich 2 Hütchen, sodass man sich über die Distanz noch verstehen kann. Ein Hütchen steht dabei für ganz viel, gut, gefällt mir, like, groß, weit, etc., das andere für wenig, schlecht, gefällt mir nicht, dislike, klein, nah, etc. Zunächst laufen alle Schüler durcheinander und haben auf Kommando zur gestellten Frage/Aussage im Raum passend ihrer Meinung zu positionieren. Vorschläge zum Kennenlernen sind bspw. Wie weit wohnst du von der Schule weg, deine Schuhgröße, wie lange fährst du auf dem Schulweg, wie oft treibst du Sport in der Woche, Wie groß ist deine Lust auf Tanzen, Fußball, wie ist deine letzte Sportnote 🙂 . Aufgabe ist es immer die nebenstehenden Schüler zu befragen und die eigene Position mit deren Aussagen abzugleichen. Ich selbst versuche zu beobachten und mich dort zu positionieren, wo ich am liebsten nachfragen möchte. Zwischen den Aussagen/Fragen gebe ich gerne Laufaufgaben oder spiele Feuer-Wasser-Blitz-Virus-Löwe-Kaugummi.
- Die Schüler immer wieder nach dem Namen fragen. Bei schwierigen Namen hilft oft die Frage, wie die Eltern den Schüler rufen.
- Hilft alles nichts schreibe ich mir die ganz schweren Namen auf die Hand (z. B. Ngoc Anh), den Namen vergesse ich sicher nicht mehr.
Die Schüler-Lehrerbeziehung wird durch das Kennen der Namen deutlich leichter. Es ist wichtig möglichst schnell alle Namen zu kennen, daher gebe ich mir Mühe und bilde mir ein, dass es das Gedächtnis trainiert!
Viel Glück 🙂